Qualifizierung von Beschäftigten für Arbeiten an Aufzugsanlagen gemäß DGUV Grundsatz 309-011
- Voraussetzungen: Für die Teilnahme an dieser Schulung ist ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich, ebenso wie der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder eine mehrjährige Berufserfahrung in einem verwandten Tätigkeitsfeld.
- Grundlage:
Die Qualifizierung gemäß dem DGUV Grundsatz 309-011 verfolgt das Ziel, Beschäftigte aus aufzugsfremden Unternehmen umfassend auf die Herausforderungen und Anforderungen im Umgang mit Aufzugsanlagen vorzubereiten. Diese Weiterbildung vermittelt sowohl fundiertes theoretisches Wissen als auch praxisnahe Fähigkeiten, die unerlässlich sind, um potenzielle Gefährdungen bei der Arbeit an Aufzugsanlagen zu identifizieren, Risiken adäquat zu bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen zu implementieren.
Wichtige Hinweise und Abschluss
Nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung und Prüfung müssen die Teilnehmer von ihrem Arbeitgeber für spezifische Arbeiten an Aufzugsanlagen beauftragt werden. Nach einer Einweisung durch fachkundiges Personal dürfen sie ihre Arbeit an der jeweiligen Anlage aufnehmen. Es wird empfohlen, die Qualifizierung alle fünf Jahre aufzufrischen, um weiterhin sicher und gesetzeskonform arbeiten zu können.
Abschließend erhalten die Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung, die als Nachweis der erworbenen Fachkunde dient.
- Inhalte:
Die Schulung umfasst eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung, die sich in verschiedene Module gliedert:
Allgemeine Übersicht über Aufzugsarten und -technik
- Antriebssysteme: Seilaufzüge, hydraulische Aufzüge, Sonderantriebe.
- Zugang zu technischen Räumen: Anordnung von Zugängen zu Triebwerks- und Rollenräumen.
Organisation und Arbeitsschutz
- Verantwortung im Arbeitsschutz: Rollen und Pflichten im Zuge der Gefährdungsbeurteilung.
- Arbeitssicherheit und Verkehrssicherungspflicht: Vorschriften und Pflichten bei der Arbeit an Aufzugsanlagen.
- Sicherheitsprotokolle: An- und Abmeldung (Logout/Tagout), Erste Hilfe.
Technik der Aufzugsanlagen
- Inspektionssteuerung und Sicherheitsbauteile: Bedienung und Überprüfung der Inspektionssteuerung sowie der sicherheitsrelevanten Komponenten einer Aufzugsanlage.
- Aufzug-Notruf: Einrichtung und Funktionalität des Notrufsystems.
- Schutzräume: Richtige Nutzung der Schutzräume im Schachtkopf und in der Schachtgrube.
Gefährdungsanalyse und Sicherheitsmaßnahmen
- Gefährdungen bei Arbeiten an Aufzugsanlagen: Betreten von Schachtgruben und Fahrkorbdächern, Umgang mit Absturzgefahr und Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung (PSA).
- Elektrische Gefährdungen: Umgang mit elektrischen Anlagen und Komponenten.
- Besondere Anlagen: Umgang mit Aufzugsanlagen mit teilumwehrten Schächten, verkürztem Schachtkopf oder reduzierter Schachtgrube, Gruppenanlagen.
Typische Unfälle und Präventionsmaßnahmen
- Unfallanalyse: Untersuchung typischer Unfälle, technische und verhaltensbedingte Ursachen.
- Präventionsstrategien: Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen.
Praktischer Teil der Ausbildung
- Arbeitsabläufe: Praktische Übungen zur Übernahme und Sperrung von Anlagen, einschließlich der Kennzeichnung.
- Technische Übungen: Bedienung der Antriebssysteme, mechanische und elektrische Komponenten, Sicherheitsbauteile, sowie der korrekten Positionierung des Fahrkorbs.
- Notruf- und Sicherheitsübungen: Test des Aufzug-Notrufs und Durchführung von Maßnahmen zur Befreiung von eingeschlossenen Personen.
Abschlussprüfung
- Theoretische Prüfung: Abfrage des vermittelten Wissens zur Theorie der Arbeitssicherheit und Technik der Aufzugsanlagen.
- Praktische Prüfung: Demonstration der erlernten praktischen Fähigkeiten und der sicheren Durchführung von Arbeitsabläufen an Aufzugsanlagen.
- Zielsetzung:
Ein erfolgreicher Abschluss dieser Qualifizierung stellt eine essentielle Voraussetzung dar, um Tätigkeiten an Aufzugsanlagen unter Wahrung des berufsgenossenschaftlichen Versicherungsschutzes ausführen zu können. Die Teilnehmer erwerben die notwendige fachliche Qualifikation, die es ihnen ermöglicht, sicher und kompetent Arbeiten an Aufzugsanlagen durchzuführen. Dies umfasst insbesondere die Identifikation von Gefährdungen sowie die Entwicklung und Umsetzung effektiver Sicherheitsstrategien.
Nach erfolgreichem Abschluss der Schulung sind die Teilnehmer befugt, im Auftrag von Betreibern oder Aufzugsunternehmen spezifische Aufgaben zu übernehmen. Dazu zählen unter anderem die Reinigung von Aufzügen, die Durchführung elektrischer Messungen sowie die Wartung und Prüfung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA). Diese Qualifizierung ist somit ein entscheidender Schritt zur Gewährleistung der Sicherheit und Effizienz im Umgang mit Aufzugsanlagen.
- Zielgruppe:
Diese Qualifizierungsmaßnahme richtet sich an Fachkräfte aus Unternehmen, die nicht primär im Aufzugssektor tätig sind, jedoch regelmäßig Arbeiten in oder an Aufzugsanlagen durchführen. Hierzu zählen unter anderem
- Reinigungspersonal,
- Mitarbeiter im Facility Management sowie
- Techniker für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)
- ….. .
- Prüfung:
Theoretische Prüfung: Abfrage des vermittelten Wissens zur Theorie der Arbeitssicherheit und Technik der Aufzugsanlagen.
Praktische Prüfung: Demonstration der erlernten praktischen Fähigkeiten und der sicheren Durchführung von Arbeitsabläufen an Aufzugsanlagen.
Seminarinformationen
Veranstaltungsort: Inhouse bzw. an einer Aufzugsanlage
Termine: auf Anfrage
Seminardauer: 2 Arbeitstage (1 Tag Theorie, 1 Tag Praxis an den Aufzugsanlagen)
Abschlussart: Teilnahmebescheinigung als Nachweis der erworbenen Fachkunde